Der österreichische Rekordmeister Rapid Wien hat den schwächsten Saisonstart seiner langen Vereinsgeschichte hinter sich. Nach vierzehn Spieltagen stehen die Hütteldorfer mit nur sechzehn Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Mit 22 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Red Bull Salzburg und vor allem nach zuletzt zwei sehr schmerzhaften Pflichtspiel-Niederlagen in Folge entschloss sich die Vereinsführung am Mittwoch sich von Trainer Dietmar Kühbauer zu trennen. Die aktuelle Situation erzwänge es förmlich, neue Impulse zu setzen, begründete SCR-Präsident Martin Bruckner die Entscheidung. Thomas Hickersberger und Steffen Hofmann werden vorerst interimsweise das Training bei den Grün-Weißen übernehmen.
Der 50-jährige Kühbauer übernahm im Oktober 2018 das Traineramt bei Rapid und führte die Wiener dann zweimal in Folge zur Vizemeisterschaft.
Am vergangenen Sonntag nach der 1:4-Pleite gegen den Wolfsberger AC beschrieb der Trainer den Auftritt seiner eigenen Mannschaft als beschämend und nicht bundesligatauglich. Die Rapid-Bosse sahen das vermutlich ähnlich und zogen nun ihrerseits die Reißleine.
Rapid-Urgestein Kühbauer war nicht mehr zu halten
Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic drückte anlässlich der Trainer-Entlassung sein Bedauern aus. Jede Trennung sei schmerzlich, in seiner Funktion stehe aber das Wohl des Vereins an oberster Stelle.
Eine Veränderung sei nicht mehr abzuwenden gewesen, so Barisic. Präsident Bruckner lobte den Entlassenen, Kühbauer ist und bleibe ein Vorzeige-Rapidler, aber die gegenwärtige Situation erzwänge förmlich neue Impulse.
Kühbauer hatte bei den Hütteldorfern zwischen 1992 und 1997 als Mittelfeldspieler 148 Pflichtspiele absolviert und dabei 33 Tore erzielt. Sein Trainer-Vertrag bei Rapid war zunächst bis Sommer 2021 befristet, wurde aber noch im April bis Sommer 2023 verlängert.
Schwache Punktausbeute und fehlende Spielkultur
Rapid Wien hat in der laufenden Saison ein ständiges Auf und Ab hinter sich. Auf zwei gute Spiele, – und der Hoffnung, dass der Knoten geplatzt sei – folgten zwei schlechte. Kritiker Kühbauers bemängelten nicht nur das ergebnistechnische Mittelmaß, sondern auch das Fehlen zündender Spielideen. Man vermisste ein Konzept und vor allem auch gefährliche Offensivaktionen.
Vor allem gegen defensiv eingestellte Teams taten sich die Grün-Weißen in dieser Saison schwer. Gegen Klagenfurt oder Hartberg etwa dominierte die Kühbauer-Elf den Gegner gefühlt über die ganzen neunzig Minuten, aber im letzten Drittel war dann für Rapids Offensivbemühungen meist Endstation.
Die Verantwortlichen in Wien-Hütteldorf suchen nun nach einem Fußball-Lehrer, der diese Aufgaben besser löst.
Der neue Trainer soll vor dem nächsten Heimspiel am 20. November vorgestellt werden
Bis auf Weiteres werden Thomas Hickersberger und Steffen Hofmann das Training beim SCR leiten. Die beiden gelten aber ausdrücklich als Zwischenlösung. Sport-Geschäftsführer Barisic gab an, bei der Trainersuche gelte das Prinzip Qualität vor Geschwindigkeit.
Er habe Optionen im Kopf, konkrete Gespräche habe er aber auch aus Respekt gegenüber Kühbauer noch nicht führen wollen. Namen nannte er am Mittwoch auch noch nicht.
Die Spekulationen schießen derweil ins Kraut. Der kürzlich beim SV Ried entlassene Andreas Heraf wird es sicher nicht, auch nicht Nationalcoach Franco Foda.
Kandidaten mit etwas mehr Wahrscheinlichkeit wären der langjährige österreichische Nationalspieler Andreas Herzog, derzeit Trainer bei FC Admira Wacker, oder der Schweizer Marcel Koller, der zwischen 2011 und 2017 die ÖFB-Elf trainierte.
Außer Vermutungen gibt es aber derzeit noch nichts Greifbares. In jedem Fall soll der neue Cheftrainer, wer immer es sein wird, bereits am 20. November beim Heimspiel gegen Altach auf der Rapid-Bank sitzen, versprach Barisic.
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