Genie und Wahnsinn liegen oft dicht beieinander. Marko Arnautovic dürfte einer der talentiertesten und besten Fußballer Österreichers aller Zeiten sein. Der Angreifer der ÖFB-Elf sorgt aber nicht nur fußballerisch für Schlagzeilen, sondern auch gerne einmal für den einen oder anderen Skandal. Experten sind sich einig: Arnautovic hatte eigentlich das Zeug zum Weltstar. Warum hat der Österreicher versagt?
Selbst hat Arnautovic einmal gesagt, dass er ab und zu seine Ausraster habe, ansonsten sei aber alles okay. Zu seinen fußballerischen Fähigkeiten meinte Andreas Herzog einst, dass Österreich einen Krankl, einen Herzog, einen Polster und einen Prohaska hatte. Arnautovic stellt aber alle einstigen Stars in den Schatten, nämlich dann, wenn er sein Potential abruft.
Die Karriere von Marko Arnautovic
Der heute 32jährige Sohn eines Serben und einer Österreicherin, hat das Fußballspielen beim Floridsdorfer AC begonnen. In der Jugend war er bei Vienna, bei Rapid und bei Austria am Ball. Irgendwann landete er aber wieder beim FAC, da die Jugendtrainer der großen Clubs mit ihm nicht zurechtgekommen sind.
Arnautovic wurde als nicht teamfähig und verhaltensauffällig beschrieben. Seinen ersten richtigen Profi-Vertrag hat der Angreifer dann beim FC Twente Enschede in Holland unterschrieben.
Er wurde für ein Jahr zu Inter Mailand ausgeliehen, brachte es dort aber nur auf drei Einsätze, ehe der Wechsel zum SV Werder Bremen folgte. An der Weser hat Arnautovic für seinen größten Karriere-Push gesorgt, so dass es in der Folge in der Premier League bei Stoke City und bei West Ham United weiterging.
Nach einem Gastspiel in Shanghai steht der Österreicher seit dieser Saison beim FC Bologna in der Serie A unter Vertrag.
Diese Punkte sprechen für den Angreifer
Wer sich rein auf die fußballerischen Statistiken beschränkt wird erkennen, dass Marko Arnautovic ein Top-Stürmer ist. Die folgende Zahlen sprechen für sich:
- SV Werder Bremen 72 Spiele und 14 Tore
- Stoke City 125 Spiele und 22 Tore
- West Ham United 59 Spiele und 21 Tore
- Shanghai SIPG 28 Spiele und 19 Tore
- Österreichische Nationalelf 96 Spiele und 32 Tore
Beim FC Bologna stand Marko Arnautovic in der laufenden Spielzeit 12 Mal auf dem Rasen und hat in der Serie A fünf Tore geschossen. In Pokal ist der Angreifer einmal eingesetzt worden und hat auch hier seine Bude gemacht.
Der etwas andere Stürmer – die Skandale
Es ist sicherlich unmöglich, jede Entgleisung von Marko Arnautovic aufzuzählen. Der vorläufige letzte Skandal war seine Beleidigung des Gegenspielers während der Euro 2021 in der Vorrunde gegen Nordmazedonien.
Arnautovic hat einmal mehr bewiesen, dass er der typische Bad Boy ist. Sehr gern lässt der Stürmer auch sein Standing als Fußball-Profi heraushängen. Arroganz und Überschätzung gehören zu seinen Markenzeichen.
Legendär ist die Geschichte nach dem Wechsel zu Werder Bremen. Arnautovic nahm in der Kabine der Bremer den Platz von Kapitän Thorsten Frings ein. Als der Spielführer in den Raum kam, glaubte dieser an ein Missverständnis und bat den Österreicher freundlich aufzustehen. Arnautovic bliebt sitzen und meinte zu Frings: „Habe ich die Champions League gewonnen oder du?“
Immer ein Hauch von unangenehmer Arroganz
Apropos Königsklasse. In seinen Fußballschuhen ließ sich Arnautovic den Schriftzug „Champions League Sieger 2010“ einarbeiten. Dumm nur, dass der Österreicher für Inter Mailand in der vorherigen Saison in der Königsklasse keine einzige Minute auf dem Rasen stand.
Schnelle Autos gehören ebenfalls zum Arnautovic-Stil. Bei einer Verkehrskontrolle in Wien wurde der Fußballer mit seinem Porsche Cayenne mit deutschem Kennzeichen auffällig. Die Beamten suchten damals nach einem gestohlen Wagen.
Arnautovic hielt dem Polizisten seinen italienischen Führschein unter die Nase, mit der Bemerkung, dass er bei Inter Mailand gespielt habe. Im Anschluss ist der dann richtig ausfällig geworden. Zitat: „Du hast mir gar nichts zu sagen. Ich verdiene so viel, ich kann dein Leben kaufen. Wenn du mich anzeigst, dann wirst du schon sehen. Ich bin etwas Höheres als du.“
Der Zug für Arnautovic ist abgefahren
In seiner Zeit bei Inter Mailand hat der Österreicher mehrfach die Villa gewechselt, da ihm der Pool nicht gefallen hat. Zum Training erschein er immer „pünktlich zu spät“. Sehr gern war Arnautovic damals mit dem geliehenen Bentley von Samuel Eto unterwegs. Dumm nur, dass der Bentley später auf Nimmerwiedersehen verschwand.
Es gibt wohl keinen Club, der keine Arnautovic-Geschichte erzählen kann.
Unsere Prognose: Gelingt es Marko Arnautovic sich im fortgeschrittenen Fußball-Alter aufs Kicken zu konzentrieren, werden wir in der Nationalmannschaft noch einige Freude am Angreifer haben. Für die richtig große Karriere wird’s nicht mehr reichen. Der Zug ist abgefahren.
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