Die österreichische Nationalmannschaft hat ihr alles entscheidendes WM-Quali-Match gegen Wales mit 1:2 verloren und hat damit definitiv die Teilnahme an der WM in Katar verpasst. Österreichs amtierender Bundestrainer Franco Foda wird bei der bedeutungslosen Partie gegen Schottland noch einmal an der Seitenlinie stehen und dann, wie angekündigt, seinen am 31. März auslaufenden Vertrag beim ÖFB nicht verlängern. Die Enttäuschung über die verpasste WM sitzt tief, – bei den Spielern, beim Verband, wie bei den Fans. Für die ÖFB-Verantwortlichen geht es nun darum, einen geeigneten Nachfolger für Foda zu finden.
Nach der verpatzten WM-Quali ist die EM 2024 in Deutschland das nächste große Ziel für das ÖFB-Team. Welcher neue Trainer soll Österreichs Nationalmannschaft wieder auf Kurs bringen?
Vieles spricht für Peter Stöger
Peter Stöger führte nicht nur seinen Heimatverein Austria Wien einst zur österreichischen Fußballmeisterschaft, auch deutsche Bundesligisten wie der 1. FC Köln oder die Mannschaft von Borussia Dortmund wurden von ihm bereits gecoacht. Bis Dezember 2021 trainierte er die Mannschaft des ungarischen Rekordmeisters Ferencvaros Budapest.
Der 55-Jährige war auch schon bei früheren Gelegenheiten als möglicher österreichischer Bundestrainer im Gespräch, war aber dann immer an laufende Verträge gebunden. Momentan wäre er verfügbar.
Was gegen ihn sprechen könnte: Seine Spielphilosophie ähnelt stark der des scheidenden Bundestrainers.
Ralph Hasenhüttl hat sich in der Premier League einen Namen gemacht
Ralph Hasenhüttl ist seit über fünf Jahren Trainer des englischen Erstligisten FC Southampton, was für sich schon eine Empfehlung ist.
Der 54-Jährige könnte sich den Job als ÖFB-Teamchef vorstellen. Sein Vertrag in Southampton läuft aber noch bis 2024. Ob er bereit wäre früher nach Österreich zurückzukehren, wenn der ÖFB bei ihm anklopft, ist nicht sicher.
Dauerkandidat Andreas Herzog
Der Name Andreas Herzog wird seit Jahren immer wieder genannt, wenn es um den Posten des ÖFB-Chefcoachs geht. Er trainiert aktuell die Mannschaft des österreichischen Bundesligisten FC Admira Wacker.
Herzog hat mit Nationalmannschaften reichlich Erfahrung gesammelt. Erst als Spieler in der österreichischen Nationalelf, dann als deren Co-Trainer oder Trainer der ÖFB-Junioren. Von 2018 bis 2020 war er schließlich Trainer der israelischen Nationalmannschaft.
Sein Verhältnis zum ÖFB gilt allerdings als angespannt, eben gerade weil er bei der Wahl zum ÖFB-Chefcoach wiederholt übergangen worden war.
Adi Hütter in der Bundesliga gebunden
Ebenfalls auf der Liste der ÖFB-Entscheider stehen zweifelsohne auch die aktuellen Trainer von Borussia Mönchengladbach und von Eintracht Frankfurt. Gladbach-Coach Adi Hütter trainierte bereits Red Bull Salzburg, führte die Young Boys Bern zum Schweizer Meistertitel und 2021 die Frankfurter Eintracht ins Europa League-Halbfinale.
Seit Sommer 2021 ist er Trainer in Gladbach, sein Vertrag ist bis Sommer 2024 datiert. Allerdings ist Hütter bei den Fohlen nach etlichen verlorenen Spielen nicht unumstritten. Er könnte früher verfügbar werden.
Oliver Glasner bleibt wohl bei der SGE
Oliver Glasner entstammt der Red Bull-Schule, unter Roger Schmidt war er Co-Trainer in Salzburg. Er steht für Tempo und mutigen Offensivfußball; im Grunde genau, was man beim ÖFB derzeit sucht.
Aber auch sein Vertrag bei den Adlern läuft bis Sommer 2024. Glasner scheint sich in Frankfurt wohl zu fühlen, und nach Erfolgen im Europa League-Wettbewerb sowie zuletzt anständigen Ergebnissen in der Bundesliga dort auch recht fest im Sattel zu sitzen.
Stöger bleibt der Favorit
ÖFB-Präsident Gerhard Milletich formulierte nach dem angekündigten Foda-Rücktritt in einfachen Worten, der Neue müsse gut und finanzierbar sein. Das Präsidium tagt am 29. April, Milletich deutete aber an, dass eine Entscheidung auch schon früher fallen könne. Nach derzeitigem Stand scheint Peter Stöger der Favorit der ÖFB-Führung zu sein.
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