Tennis-Wetten: Fakten und Erklärung
Wie bei allen Sportwetten sind auch beim Wetten auf Tennis die richtige Strategie und die nötige Recherche zwei wichtige Faktoren. Tennis-Wetten sind auch deshalb so populär, weil man während eines einzigen Matches auf unzählige Märkte wetten kann. Der Spielstand verändert sich schnell und fortlaufend – und das gilt auch für die Quoten.
Im Vergleich zum Fußball sollten Sie sich beim Tenniswetten immer über eine Tatsache bewusst sein: Tennis ist eine Einzelsportart. Das bedeutet, dass die Tagesform des jeweiligen Spielers eine enorme Bedeutung. Wenn bei einem Teamsport wie Fußball oder Eishockey ein Spieler mal einen schlechten Tag hat, dann können die Mannschaftskollegen das kompensieren. Beim Tennis hingegen können individuelle Fehler nicht ausgebügelt werden. Das wiederum macht Tennis leider auch anfällig für Formen der Wettmanipulation.
Tennis-Wetten in Österreich
Während in Deutschland der große Tennis-Boom 1985 durch den Wimbledon-Sieg von Boris Becker ausgelöst wurde, gab es exakt zehn Jahre später ein ähnliches Erlebnis in Österreich. Thomas Muster aus der Steiermark gilt noch heute als einer der besten Sandplatzspieler aller Zeiten – und 1995 erlebte er mit dem Triumph bei den French Open den absoluten Höhepunkt seiner erfolgreichen Karriere. In dieser Phase stand Muster sogar einige Wochen auf Platz eins der Weltrangliste.
Spätestens seit dieser Zeit sind auch Tennis-Wetten in Österreich extrem populär. Und das hat sich zuletzt wieder massiv durch die Erfolge von Dominik Thiem verstärkt. Mehr als 25 Jahre nach Thomas Muster könnte ein Österreicher wieder der beste Tennisspieler der Welt werden – zumindest sehen viele Experten dazu beste Chancen. Thiem scheint momentan der stärkste und konstanteste Spieler der neuen Generation nach Federer, Nadal und Djokovic zu sein. Der erste Titel bei einem Grand-Slam-Turnier ist nur eine Frage der Zeit. Bei den French Open (2018 und 2019) sowie den Australian Open (2020) stand Thiem bereits im Finale.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das österreichische Tennis außer Thiem fast nichts zu bieten hat. Dennis Novak steht zwar noch in den Top-100, dahinter finden sich aber nur noch drittklassige Spieler wie Sebastian Ofner, Lucas Miedler, David Pichler oder Alexander Erler. Ähnlich ist das Bild bei den Damen, wo es schon seit Jahren keine echte Spitzenspielerin aus Österreich mehr gab. Aktuell ist keine einzige Österreicherin unter den besten 100 Profis. Barbara Haas, Julia Grabher oder Melanie Klaffner spielen bei den großen Turnieren keine Rolle. Es liegt also auf der Hand, dass Wetteinsätze auf Tennis in Österreich vor allem auf Dominik Thiem getätigt werden.
Tennis-Wetten: Welche Wettmärkte gibt es?
Beim Tennis kann man während eines Matches auf so gut wie jedes Detail im Spielverlauf setzen. Die klassischen Wettarten sind dabei die folgenden:
- Welcher Spieler gewinnt das Match?
- Wie viele Games werden im Match gespielt?
- Welcher Spieler gewinnt den ersten Satz?
- Endet ein Satz mit 6:0?
- Wie viele Sätze gehen in den Tiebreak?
- Wie viele Sätze werden insgesamt gespielt?
- Anzahl der Games in einem Satz gerade oder ungerade?
Dazu kommen vor allem bei den Grand-Slam-Turnieren noch zahlreiche Spezialmärkte wie Wetten auf die Anzahl der Asse eines bestimmten Spielers oder auf die Anzahl der Breaks im gesamten Match.
Natürlich gibt es auch beim Tennis die sehr beliebten Langzeitwetten. Die meisten Buchmacher bieten hier das gesamte Jahr über vor allem Wetten auf die vier Top-Events an: Australian Open (Januar), French Open (Mai), Wimbledon (Juni/Juli) und US Open (August/September). Bei einigen Wettanbietern kann aber auf die Gewinner der wichtigsten Turniere auf der ATP-Tour gewettet werden. Bei den Herren sind das beispielsweise die Veranstaltungen in Indian Wells, Madrid, Miami, Rom oder Shanghai.
Extrem populär sind vor allem beim Tennis auch die verschiedenen Livewetten, die bei den Buchmachern für einen erheblichen Umsatz sorgen. Hier können Sie in Echtzeit auf fast alle denkbaren Märkte setzen: Wer gewinnt den nächsten Punkt? Wer gewinnt das nächste Game? Wie genau endet das aktuelle Game? Geht es über Einstand? Schlägt der Spieler gleich ein Ass? Ist der nächste Spielgewinn ein Break? Gewinnt der Aufschläger sein Servicegame zu Null?
Wettquoten beim Tennis
Beim Tennis tun sich die Buchmacher oft schwer, wirklich realistische Quoten festzulegen. Das gilt speziell für kleinere Turnieren, wenn relativ unbekannte Spieler aufeinander treffen. Klar ist: Beim Tennis gibt es kein Unentschieden. Es gibt also keine 3-Wege-Wette. Setzen Sie nur auf den Gewinner einer Partie, liegen die Chancen zunächst mal bei 50:50.
Schätzt ein Wettanbieter beide Spieler exakt gleich stark ein, dann liegen die Quoten bei einer klassischen Siegwette (2-Wege) für beide Akteure in der Regel irgendwo zwischen 1,85 und 1,95. Das andere Extrem sind Paarungen mit haushohen Favoriten und krassen Außenseitern. Wenn Rafael Nadal in der ersten Runde von Roland Garros auf die Nummer 300 der Weltrangliste trifft, dann dürften Sie für eine Wette auf den Spanier maximal eine Quote von 1,01 abgreifen können. Möglich ist auch, dass dann nur eine Handicap-Wette auf Nadal angeboten wird.
Wetten auf Tennis: Wettstrategien
Wie bei jeder Wettstrategie kommt es auch beim Tennis darauf an, sich vor einem Einsatz genügend Zeit zu nehmen. Spontane oder willkürliche Wetten – vielleicht als Kurzschlussreaktion, weil man gerade eine andere Wette verloren hat – führen langfristig ganz sicher nicht in die Gewinnzone.
Beim Tennis ist es extrem wichtig, sich mit der aktuellen Form der Spieler zu beschäftigen. Wie weiter oben bereits erwähnt: Wir reden hier von einer Einzelsportart, bei der die Tagesform eine sehr große Rolle spielt. Hat ein Spieler zuletzt vielleicht mehrere Niederlagen in Folge kassiert? Oder kommt er gerade von einer längeren Verletzungspause zurück? Wie ist der Head-To-Head-Vergleich der beiden Spieler, gibt es hier vielleicht eine Art Angstgegner? All das sollte man berücksichtigen. Denn die Quoten können speziell beim Tennis irreführend sein. Der Spieler mit der höheren Quote kann durchaus mal der „wahre“ Favorit sein.
Eine spannende Strategie gibt es auch für Livewetten beim Tennis. Gerät ein Top-Spieler mal mit einem Break in Rückstand, steigt die Quote sofort an. Viele Favoriten können dies aber noch drehen und den Satz trotzdem gewinnen. Ähnlich ist die Lage, wenn der eigentlich klar bessere Spieler den ersten Satz verloren hat. Gerade bei Grand-Slam-Turnieren (dort wird bei den Herren über drei Gewinnsätze gespielt), kann dies problemlos noch aufgeholt werden. Hier gilt es den richtigen Zeitpunkt für eine Livewette zu erwischen.
Die wichtigsten Turniere beim Tennis
Es gibt vor allem vier große Turniere, die sich jeder Tennisfan im Kalender markiert. Das sind die sogenannten Grand-Slam-Turniere, bei denen es auch mit Abstand am meisten Preisgeld und die meisten Punkte für die Weltrangliste zu gewinnen gibt. Dabei handelt es sich um:
- Australian Open in Melbourne
- French Open in Paris
- Wimbledon in London
- US Open in New York
Die Australian Open und die US Open werden auf einem klassischen Hartplatz ausgetragen. Die French Open finden auf Sand statt und in Wimbledon ist der berühmte Rasen der traditionelle Untergrund.
Darüber hinaus gibt es die Masters-1000-Serie, dabei handelt es sich insgesamt um neun Turniere, die neben den Grand Slams den höchsten Stellenwert auf der Profitour haben. Aktuell sind das die Events in folgenden Städten:
- Indian Wells
- Monte Carlo
- Miami
- Madrid
- Rom
- Montreal
- Cincinnati
- Shanghai
- Paris
Das Masters-Turnier in Montreal findet im jährlichen Wechsel mit Toronto statt. In Österreich oder Deutschland gibt es aktuell keine Veranstaltung, die zur 1000er-Serie der Masters gehört. Zuletzt war dies das Turnier am Rothenbaum in Hamburg, das diesen Status im Jahr 2008 allerdings verlor.
Die Superstars im Tennis | Die Sieger der letzten Jahre
Das Herrentennis wurde in den letzten 15 Jahren vor allem von drei Spielern geprägt: Roger Federer (Schweiz), Rafael Nadal (Spanien) und Novak Djokovic (Serbien). Für eine Weile musste man auch Andy Murray in dieser Reihe nennen, aber der Brite hat nach einigen schweren Verletzungen den Anschluss verloren.
Der „King“ Roger Federer gilt als der beste Rasenspieler aller Zeiten, während Nadal bis heute als nahezu unschlagbar auf Sand gilt. Und Djokovic ist definitiv der beste Allround-Spieler dieses Trios, der Serbe hat in den letzten Jahren auch mit Abstand die meisten Grand Slams gewonnen.
Ganz anders sieht es bei den Damen aus, wo das Feld unter den Top-Spielerinnen extrem ausgeglichen ist. Das macht die großen Turniere aus Sportwetten-Sicht äußerst interessant, denn Prognosen für den Gewinner sind schwer. Mit Sofia Kenin (USA), Bianca Andreescu (Kanada), Simona Halep (Rumänien), Ashleigh Barty (Australien) und Naomi Osaka (Japan) gab es zuletzt fünf verschiedene Grand-Slam-Champions in Folge. Die Amerikanerin Serena Williams – die das Damentennis über viele Jahre dominierte – spielt sportlich keine Rolle mehr.
5 Tipps für Wetten auf Tennis
- Pokern Sie nie zu hoch bei Kombiwetten, denn Außenseiter-Siege sind im Tennis keine Seltenheit
- Achten Sie stets auf den Bodenbelag bei einem Match und welcher Spieler auf welchem Untergrund besondere Stärken und Schwächen hat
- Im Damentennis gibt es mehr als doppelt so viele Breaks wie im Herrentennis – das ist speziell beim Livewetten eine wichtige Info
- Finger weg von dubiosen Tennisturnieren in Asien oder Osteuropa, hier kann man Manipulationen nie hundertprozentig ausschließen
- Falls möglich, verfolgen Sie die Matches live am TV oder im Stream – das gibt Ihnen beim Livewetten ein besseres Gefühl für das Spielgeschehen
Tennis-Wetten: FAQ
Die Leistungsdichte bei den Damen ist deutlich höher. Das heißt es im Klartext: Es kommt wesentlich häufiger zu Überraschungen und Siegen von vermeintlichen Underdogs. Auch der Aufschlag ist im Damentennis nicht immer ein Vorteil. Es gibt gar Damen-Matches, in denen mehr Breaks als gewonnene Aufschlagspiele vorkommen.
Im Jahr 2020 ist Wimbledon wegen der Coronakrise ausgefallen, also wird Federer – für viele der beste Spieler aller Zeiten – in der folgenden Saison 2021 wohl seinen letzten Anlauf nehmen. Allerdings wird der Schweizer dann fast 40 Jahre alt sein. So sehr wir es ihm gönnen würden, der Zug ist leider abgefahren.
Drei Mal war der Wiener ja schon ganz nah dran, der große Triumph ist nicht mehr weit. Wir legen uns fest: 2021 wird Thiem mindestens ein Major gewinnen. Entweder in Melbourne oder in Paris.
Ja, bei bestimmten Paarungen können Sie am besten schon vor dem Beginn eines Satzes auf einen Tiebreak setzen. Wenn beispielsweise zwei „Aufschlagriesen“ wie der Kanadier Milos Raonic und der US-Amerikaner John Isner aufeinander treffen, dann ist ein Break äußerst unwahrscheinlich. Das gilt speziell für den ersten Satz, wenn die Kräfte noch voll da sind. Aber aufgepasst: Beim Damentennis würden wir von Wetten auf Tiebreaks unbedingt die Finger lassen.
Der direkte Vergleich zweier Spieler sollte nicht unterschätzt werden. Hier kommt eine psychologische Komponente zum Tragen. Viele Profis haben den ein oder anderen Angstgegner auf der Tour. Dann spielt das eigentliche Kräfteverhältnis oder die Ranglistenposition plötzlich kaum noch eine Rolle. Manche Spieler „liegen“ dem Gegenüber einfach nicht – auch wenn er auf dem Papier der bessere Tennisspieler ist.
Fazit zum Wetten auf Tennis
Es gibt im Bereich der Sportwetten kaum einen Bereich, der mehr Chancen bietet als das Wetten auf Tennis. Das betrifft Prematch-Wetten, Spezialwetten, Langzeitwetten und ganz speziell die Livewetten. Hier kann das entsprechende Wissen ganz schnell zu einem entscheidenden Vorsprung gegenüber den Buchmachern werden. Und ein kleiner Tipp noch zum Schluss: Seien Sie vorsichtig mit Wetten auf Ihren Lieblingsspieler. So sehr Sie sich vielleicht auch einen Sieg von Dominik Thiem wünschen, die Emotionen können den Blick für eine klare Prognose trüben.