Das wohl zweifellos vielversprechendste Achtelfinale der Europameisterschaft 2021 steigt am Dienstag, 29. Juni 2021, ab 18 Uhr im Londoner Wembley-Stadion, wo England in einem absoluten Klassiker gegen Deutschland mehr oder weniger Heimrecht genießt. Die Three Lions, die die Gruppe D gewonnen haben, bestreiten somit auch ihr viertes EM-Spiel, während Deutschland als Zweiter der Gruppe F nach drei Vorrunden-Heimspielen in München erstmals reisen muss.
Nach 32 Duellen ist die Bilanz zwischen beiden Nationen mit jeweils 13 Siegen sowie sechs Unentschieden ausgeglichen. Bei Europameisterschaften gab es bisher zwei Vergleiche: 1996 setzte sich die DFB-Elf auf dem Weg zum Titel im Elfmeterschießen in Wembley durch, während England 2000 in der Gruppenphase mit 1:0 gewann.
Das jüngste Aufeinandertreffen war ein Freundschaftsspiel im November 2017, das ebenfalls in Wembley torlos endete.
England gegen Deutschland: Das ist die Ausgangslage
Der Turnierbaum meint es gut mit beiden Mannschaften, zumindest mit dem Sieger. Denn wer sich durchsetzt, geht Hochkarätern wie Italien, Frankreich oder Spanien bis zum Endspiel aus dem Weg.
Der schwierigste Gegner, der im Viertel- oder Halbfinale warten würde, wäre wohl die Niederlande. Ein Sieg am Dienstagabend würde sowohl England als auch Deutschland somit eine große Chance bieten, es richtig weit zu bringen.
Tatsache ist, dass sowohl England als auch Deutschland bei dieser EM bislang nicht zu 100 Prozent überzeugt haben. Den Three Lions gelangen in der gesamten Vorrunde nur zwei eigene Treffer. Bei den Deutschen war eher die Abwehr das Problem: Die Löw-Elf fing sich in den drei Partien gegen Frankreich, Portugal und Ungarn insgesamt fünf Gegentore.
Nur wenn Deutschland die Defensivprobleme in den Griff bekommt, ist ein Sieg in Wembley denkbar. Als Favorit reist die DFB-Auswahl aber sicher nicht nach London – wo etwa 45.000 Fans für einen Heimvorteil für die Southgate-Elf sorgen werden.
Die Formkurve: England
Eine vielversprechende Entwicklung in den vergangenen Jahren und eine Vielzahl an nachrückenden Top-Talenten haben im englischen Fußball die Hoffnung geweckt, die seit der WM 1966 anhaltende Durststrecke ohne Titel zeitnah beenden zu können.
Der Start in die Qualifikation für die WM 2022 im März mit Siegen gegen San Marino (5:0), in Albanien (2:0) und gegen Polen (2:1) nährte die englischen Träume, dass es schon bei der EM 2021 soweit sein könnte. Die beiden Testspiele in der unmittelbaren EM-Vorbereitung gegen Österreich und Rumänien wurden dann zwar jeweils mit 1:0 gewonnen, doch gerade im Spiel nach vorne blieb Luft nach oben.
Das war dann auch zum EM-Auftakt der Fall, als auch Kroatien mit 1:0 besiegt wurde. Anschließend lieferten die Three Lions im Nachbarschaftsduell gegen Schottland eine enttäuschende Leistung ab und kamen nicht über ein 0:0 hinaus.
Im letzten Gruppenspiel glückte dank einer guten ersten Hälfte dafür der nächste 1:0-Sieg, womit die Mannschaft von Trainer Gareth Southgate nun schon seit fünf Spielen ohne Gegentor ist. Die Offensive allerdings bereitet trotz jeder Menge individueller Klasse weiterhin Sorgen.
Die Formkurve: Deutschland
Auch wenn die beiden Auftritte in der Vorbereitung gegen Dänemark (1:1) und Lettland (7:1) einigermaßen ansprechend verliefen, war die Stimmung rund um die deutsche Nationalmannschaft vor dem EM-Start nicht die beste.
Durchaus nachvollziehbarerweise, wirkten das 0:6 in der Nations League im November 2020 in Spanien und die blamable 1:2-Heimniederlage in der WM-Qualifikation Ende März gegen Nordmazedonien doch noch nach. Völlig überrascht konnte man im Lager des DFB deshalb nicht sein, dass der Auftakt gegen ein reiferes Frankreich mit 0:1 verloren ging.
Dafür aber lieferte die Mannschaft des scheidenden Bundestrainers Joachim Löw anschließend gegen Portugal (4:2) eine weitaus bessere Vorstellung ab und nährte in dieser Form die trotz allem vorhandenen Träume vom Titel.
Das abschließende 2:2 im Gruppenfinale gegen Ungarn, mit dem sich Deutschland gegen einen klaren Außenseiter ins Achtelfinale zitterte, schürte allerdings dann auch wieder die Sorge, dass die EURO für die DFB-Elf schon bald beendet sein könnte.
England – Deutschland: Wettquoten der Buchmacher
Für die Buchmacher ist der Klassiker nahezu völlig offen. Nur ganz leicht im Vorteil sehen die Wettanbieter England mit Siegquoten zwischen 2,50 und 2,64.
Demgegenüber stehen für Wetten auf Deutschland Quoten im Bereich von 2,85 und 3,05. Für ein Unentschieden in der regulären Spielzeit liegen die Quoten zwischen 3,10 und 3,40.
Wett-Tipp & Prognose: England – Deutschland (29.06.2021)
Reichlich Spannung liegt in der Luft in Wembley, wenn es im Achtelfinale der EM 2021 zu einem Klassiker kommt, in dem reichlich Brisanz steckt, aber nicht unbedingt die Aussicht auf 90 Minuten mitreißenden Fußball.
Deutschland hat zwar gegen Portugal gezeigt, begeisternd auftreten zu können, davor und danach aber kaum überzeugt. Und England hat sich bislang als defensiv sehr stabiles Team mit Problemen im Offensivspiel präsentiert.
Kein Zufall, dass die Three Lions in ihren letzten fünf Spielen auf ein Torverhältnis von 4:0 kommen. Die Prognose, dass auch gegen Deutschland nicht allzu viele Tore fallen werden, ist deshalb nicht allzu weit hergeholt. UNTER 2,5 Tore lautet so unser Tipp, für den 22bet die Quote 1,70 bietet.